MUSEUM TEURNIA          (Leitung: Prof. Dr. Franz Glaser)

(Römermuseum in St. Peter in Holz bei Spittal an der Drau, Landesmuseum Kärnten, Österreich)

 

Meine Fahrradtour 2016 führte mich am 22.06.2016 zum MUSEUM TEURNIA mit folgender Selbstauskunft:

 

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Ich selbst habe alles besucht, was dieser kurze Museumsführer ausweist, wobei mein Haupt-Interesse dieser POLIS NORICI gilt, und der wichtigste archäologische Fund und Befund dazu ist diese „Frühchristliche Friedhofskirche“ (Nr. 8), die im Luftbild oben in der Mitte ist, und zu der ein Gräberfeld des 6. Jh. gehört.

 

Diese Kirche hatte eine Hauptkapelle und zwei Seitenkapellen, die ausgegraben wurden, so dass anhand der verbliebenen Grundmauern auf den Fundamenten der Grundriss gut erhalten ist. In einer Seitenkapelle ist ein Mosaik-Fussboden erhalten: dieser Teil wurde durch einen Museumsbau überbaut, alles andere ist im Freien.

 

Vor diesem Mosaik-Fussboden sah ich noch 3 Sarkophage, die mich anschliessend erst einmal ganz besonders beschäftigt hatten, da ich als vergleichbaren Sarkophag am ehesten den von Eticho / Adelricus (von um 690 n.Chr.) in Erinnerung hatte, und da es genau 3 Sarkophage sind, ist da sicher eine tiefere Bedeutung zu vermuten.

 

Da sie anschliessen an dieses Mosaik, war natürlich die weitergehende Frage, ob und ggf. welchen Zusammenhang es da geben kann, und ob alle übrigen archäologischen Befunde da tatsächlich weitergehende Schlüsse bestätigen (oder ggf. widerlegen) können, wobei ich vom Langobarden-Königreich in Italien ab 568 aus rückschliesse.

 

Dort überliefert ja das Edictum Rothari von 643 aus der Zeit von Langobardenkönig Rothari (636-652 n.Chr.) die Vorgeschichte zum Langobarden-Königreich in Italien ab 568, überliefert also insbesondere die Namen der vorausgegangenen Langobardenkönige, und das sind zunächst von den Gausen ein Alboin und sein Vater Audoin.

 

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Davor waren die Lethingen von 470-546 durchgängig die Königsdynastie eines vorausgegangenen Langobardenkönigreiches, das mit zwei Königen davor einsetzt mutmaslich mit dem Tod von Attila 453, und damit ist fraglich wo sie waren, wobei diese Langobarden-Könige seit Wacho 510 als unstreitig historisch und nachweisbar gelten.

 

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Ohne hier die ganze Diskussion wiederholen zu wollen, kann ich zusammenfassend vermuten gemäs Plausibilität, dass um ca. 490 Binnen-Noricum zusätzlich an das Langobardenkönigreich (ggf. mit Königssitz der Lethinger Dynastie in Böhmen gemäs Gothaer Kodex) abgetreten wurde als Herzogtum und damit als Herzogssitz / -burg Teurnia ausgewählt wurde.

 

510 wird TEURNIA dann zur Königsstadt / Königsburg des Langobardenkönigsreich (POLIS NORICUM + Pannonia): zu dieser Zeit werden (Herzogs-) Burgen in Pannonia und die POLIS NORICUM an das Langobardenkönigreich übergeben von Byzanz (als Reaktion auf die Ausdehnung des Frankenreiches ab 500 n.Chr. unter Einbeziehung der AMALER Herzogtümer?).

 

Als Langobardenkönig für die Zeit von 510-540 ist WACHO belegt, ihm folgt sein minderjähriger Sohn Walthari 540-546, dessen Vormund AUDION wird: 541 bricht die Pestpandemie aus, die von Afrika kommend über Ägypten dann ein Mal um die Welt geht und die Hälfte der Menschheit in kürzester Zeit auslöschen wird; hinterher ist und wird nichts mehr so wie davor.

 

546-560 ist AUDOIN Langobardenkönig, gefolgt von seinem Sohn ALBOIN, der 568 die Langobarden-Gepiden-Gausen nach Italien führt. Bis dahin dürfte TEURNIA weiter die Königsstadt bzw. Königsburg (ob sie eine Burg wie Karlstein für die Luxemburger war, neben der es noch eine weitere Stadtresidenz gab, bleibt für mich zunächst noch fraglich).

 

Mit der Übersiedlung der Langobarden-Gepiden-Gausen/Goten von diesem vorausgegangenen Langobarden-Königreich in das neue Langobarden-Königreich in Italien wird Pannonia-Noricum mitsamt der Königsstadt TEURNIA 610 vollständig aufgegeben; die Stadt existiert nicht mehr bis sie im 9. Jh. erstmals wieder neu besiedelt wird ohne Kontinuität zum 6. Jh..

 

Als historisch gesichert würde damit WACHO gelten, dazu sein Sohn Walthari als sein minderjähriger Nachfolger 540-546; zeitlich könnte er ein Opfer der Pest geworden sein. Umgekehrt aber gilt der Vater von WACHO als Feldherr und Herzog, und plausibel ist, dass WACHO in Teurnia residiert, weil da schon sein Vater als Feldherr und Herzog war.

 

Sein Vater ist Bruder des Königs (Lethinger Dynastie), damit ggf. als Herzog Statthalter des Königs, wobei um 490 dieses Herzogtum mit dieser Stadt an die Langobarden-Könige gefallen sein soll, und das würde genau in die Zeit fallen, in der diese Kirche gestiftet und erbaut wird, und damit könnte das Stifter-Mosaik auf den Vater von WACHO zurückgehen.

 

In der Konsequenz stellt sich damit natürlich unwillkürlich die Frage, ob damit diese 3 Sarkophage genau diesen 3 Generationen zuzurechnen sind, und diese Kirche damit eine königliche Kirchenstiftung war mit Erbgrablege der Familie des Herzogs und König Wachos, und dann könnte das Mosaik als Fürstenspiegel für den Sohn WACHO interpretierbar werden:

 

Es gibt da in der Mitte oben (das Mosaik ist auf dem Museumsführer / Informationsblatt abgebildet) eine Hirschkuh mit Kalb, was die Mutter von WACHO mit ihrem Sohn symbolisieren könnte, der Hirschbock in der zweiten Reihe rechts wäre damit das Symbol für den Vater als Herzog, das Bildprogramm wäre damit vielleicht ein echter „Fürstenspiegel“.

 

Bis in diese Zeit gilt noch immer die Erinnerung an das Etruskische Rom (von 776 v.Chr. bis hin zu Sallust und Cicero?) als die gröste Stadt, die die Menschheit jemals hervorgebracht hat mit 1 Million Menschen (und die das vorausgegangene Babylon als gröste Stadt ablöst) als unübertroffen mit dieser Etruskischen Dynastie 776-500 v.Chr..

 

Im Ergebnis dieser Pestpandemie entsteht plausiblerweise um diese Zeit 541-581 n.Chr. der Plan für die neue gröste Stadt der Menschheitsgeschichte und damit neue Weltkulturhauptstadt unter der alt-türkischen SUI-Dynastie: die Stadt Daxan / Xi’an / Chang‘an, wobei allerdings erst die Kaiser ab 581-618 aufgrund ihrer Mausoleen bisher erschlossen sind.

 

Alle diese Mausoleen der SUI- und TANG-Kaiser sind Abbilder des Grundrisses der Stadt Daxan / Xi’an, der innere Grabbezirk (3 x 3 km) ist ein Abbild des Palast-Bezirkes der Stadt Daxan (Changan / Xi’an), und es ist (am Beispiel des Qiaoling von Kaiser Ruizong) auch die genaue Lage des Grabeingangs innerhalb dieses Areals erschlossen und publiziert (A. Koch).

 

Das folgende Bild zeigt den Stadtgrundriss dieses Daxan / Xi’an / Changan, der Palastbereich ist gelb markiert, und es ist eine gelbe Markierung dort, wo in den Abbildern dieser Kaiserstadt, den Mausoleen (hier des Qiaoling), der Grabeingang ist: ich vermute, dass der allererste SUI-Kaiser bisher nicht erschlossen ist und unter dem Palastareal bestattet ist:

 

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Quelle: Gong Qiming, Alexander Koch: Das Qiaoling. Mausoleum des Kaisers Ruizong (662-716), 2002.

 

Die Welt würde also nach der Pestpendamie, damit vermutlich ab ca. 541-580 n.Chr. ein neues Weltkulturzentrum einer neuen für alle weltweit verbindlichen Leitdynastie haben, die das gesamte Kulturerbe der vorausgegangen grösten Stadt, ROM, übernommen hat einschliesslich der Etruskischen Schrift als Kultschrift für den Kaiserkult.

 

Rom selbst ist in dieser Zeit ohne eine einzige lebende Menschenseele. Diese Etruskische Schrift als Kaiserkult dieser alt-türkischen SUI-Dynastie würde von der Tang-Dynastie noch weitergeführt worden sein bis zu diesem Kaiser Ruizong, dann würde man auf die Reichsaramäische Schrift übergegangen sein, die auf die Song und Yuan übergeht.

 

In dieser Form wird sie seit Dschingis-Khan bis heute noch in der äusseren Mongolei verwendet. Diese Alt-Türkische Etruskische „Runen“-Schrift würde in zwei-sprachigen Kaiser-Erlassen für die Turkvölker wie für die Chinesen (in chinesischer Schrift) ausgefertigt worden sein: im 19. Jh. wurde aus solchen Bilinguen das Alt-Türkische wieder neu entziffert.

 

Umgekehrt würde man von Langobardenkönig Rothari (636-653) und seinem Vater Nanding (ab 596 Herzog von Brescia) über diese SUI-Dynastie und ihren unbekannten Gründer mit Grab unter dem Palastbezirk zurück bis zur Stadtgründung und deren Gründer ca. 541-580 und damit bis zu Walthari und WACHO 510-540 kommen.

 

Von Wacho als Langobardenkönig in TEURNIA  kommt man zu vorausgegangenen Langobardenkönigen in der früheren Königsstadt, die für die Lethinger Dynastie gemäs Gothaer Kodex in Böhmen vermutet werden könnte noch bis in die Zeit des königlichen Onkels von WACHO, dem Bruder des Vaters von Wacho als Herzog / Feldherr / Dux in Teurnia.

 

Ich selbst hatte 15 Jahre vergeblich nach dem Ursprung des Langobarden-Königreiches / -königtums in Italien geforscht bis ich Mitte Mai 2016 erstmals auf diese POLIS NORICUM, damit auf Teurnia / Tiburnia, und dann schliesslich auf das Museum Teurnia gestossen bin und Kontakt zum Leiter, Prof. Dr. Franz Glaser aufgenommen habe.

 

3 Wochen später bin ich dann bereits zur 3-wöchigen Fahrrad-Tour nach Teurnia (vom 04.06.-24.06.2016) aufgebrochen, hatte also 6 Wochen später bereits alles gesehen, und habe bereits begonnen, mit Rückkehr nach Hamburg diese Eindrücke zu verarbeiten, und doch ist es nicht mehr als eine erste Prüfung, was davon plausibel ist.

 

Anfang 2017 fand ich dann den Hinweis auf den Gothaer Kodex: in einem Text, der dort enthalten ist von um ca. 800, ist vermerkt, dass die Ruine des Schlosses der Lethinger Dynastie in Böhmen noch zu sehen ist und als früherer Sitz der Lethinger Dynastie (der erste verstirbt 470, 510 wird der Sitz nach Teurnia verlegt) noch allgemein bekannt ist.

 

In der zweiten Aprilhälfte 2017 kam ich (per Fahrrad-Tour von Hamburg über Prag nach Rothenburg/T.) nach Böhmen und konnte mir dabei die Frage stellen, wo und unter welchen Umständen dieser Königssitz der Langobarden in Böhmen (in Prag?) war, und was das bis heute allgemein und in Sachen eigener Familienschichte bedeutet.

 

2017.05.06 2016.07.10 Fahrradtour, , 2016 und 2017 - Kopie.jpg

Schwarz: Fahrrad-Tour 17.04-28.04.2017 (Böhmen 470-510); Grün: Fahrrad-Tour 2016 nach TEURNIA 510-568 (Rot: Bahn-Rückfahrt)

 


Stand: 20.02.2025

 

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